Deus ex Machina

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Über Gott und die WWWelt

Quantifizier Dich, Du Sau!

| 45 Lesermeinungen

Einfach nur rumradeln, ohne permanenten Datenverkehr? Wie gestrig! Nur eingeklinkt ins Internet geht’s richtig app – so versprechen es jedenfalls die Visionäre des smarten Pedalierens.

Wir hatten hier schon über smarte Fernseher, smarte Stromzähler und sogar über smarte Mülleimer berichtet. Zuletzt schrieb Niels Fallenbeck ein Loblied auf die Segnungen der permanenten Selbstvermessung per Smartphone-App und Fitnessarmband. Kurzum: Auch das Fahrradfahren wird jetzt zusehends smartifiziert. Nachdem der geschätzte Co-Autor von all den Möglichkeiten und Sicherheitszugewinnen des vernetzten Fahrradfahrens so geschwärmt hat, reitet es mich aber, den Advokaten des Teufels zu geben und die vermeintlichen Segnungen mal etwas realistischer zu evaluieren.

© FAZ 

Nehmen wir zum Beispiel diesen Fahrradentwurf namens Vanhawks Valour, den der Kollege hier bereits vorgestellt hat. Dieses smarte Rad soll, glaubt man seinen Erfindern, mit allerlei neuartigen Features die Fahrsicherheit auf ein nie gekanntes Niveau hieven. Aber jetzt mal ernsthaft, glaubt irgendjemand, der auch nur halbwegs bei Trost ist, ein Fahrzeug-im-toten-Winkel-Warner und ein auf Vernetzung mit anderen Radlern basierendes Schlagloch-Warnsystem brächten unterm Strich einen Zugewinn an Sicherheit, wenn man gleichzeitig aus Hipness-Gründen die Handbremsen einspart? Soll sich dieser Hobel dann vielleicht Bremskraft aus der Cloud herunterladen, wenn ein unerwartetes Hindernis auftaucht, dem nicht ausgewichen werden kann? Oder geht der Erfinder davon aus, dass das smarte Rad irgendwann so intelligent und vorausschauend fährt, dass Bremsen gar nicht mehr nötig sein wird? Davon abgesehen würde eine effektive Schlaglochwarnung eine GPS-Genauigkeit voraussetzen, die zivilen Nutzern normalerweise gar nicht zur Verfügung steht. Ich halte es im Sinne der Schlaglochvermeidung (und der sonstigen Sicherheit) also bis auf weiteres für zielführender, aufmerksam auf die Straße zu gucken, anstatt während der Fahrt aufs Smartphone-Display zu starren. Ansonsten hat der bloggende Zweirad-Zyniker bikesnobNYC zu dieser überelektronifizierten Karbonmöhre schon alles gesagt, was zu sagen ist: „Wenn ich ein Fahrrad-Einsteiger wäre und dieses Ding das einzig verfügbare Rad, dann würde ich sagen, sch**ß drauf, ich lease einen Hyundai.“

Zum Thema Sicherheit noch ein grundsätzlicher Gedanke: Die Erfahrung lehrt, dass sicherheitstechnische Fortschritte in Fahrzeugen von den Fahrern mittels der Fahrweise oftmals so kompensiert werden, dass unterm Strich das eingegangene Risiko relativ konstant bleibt. Der Fachbegriff dafür heißt Risiko-Homöostase. Wenn ich also am Rennrad statt der schwachbrüstigen Einhebel-Zangenbremsen von vor 30 Jahren modernere Zweihebel-Bremsen (oder meinetwegen auch Scheibenbremsen) dran habe, dann fahre ich einen Pass halt auch etwas schneller runter, weil ich darauf vertraue, dass die größere Bremskraft mich vor den Kurven ausreichend verlangsamt. Was jetzt nicht heißen soll, dass jegliche Weiterentwicklung sicherheitsrelevanter Komponenten per se sinnlos wäre. Mir geht es mit diesem kleinen Exkurs ins Grundsätzliche nur darum, aus allzu vollmundigen Werbeversprechungen, dieses oder jenes Feature werde einen nie gekannten Durchbruch in der Fahrsicherheit bringen, die heiße Luft herauszulassen.

© FAZ 

Und damit komme ich ohne Überleitung zu den eigentlichen Grundlagen des smarten Pedalierens, der permanenten Datenproduktion. Ein simples Gerätchen, das gefahrene Kilometer, aktuelle und durchschnittliche Geschwindigkeit erfasst und anzeigt, ist gewissermaßen nur die Einstiegsdroge für den Zahlen- und Messwertjunkie auf dem Sattel. Man kann da noch viel mehr machen, etwa permanent den Puls messen, um lehrbuchmäßig und hocheffizient mit verschiedenen Belastungsmustern Grundlagenfitness oder Kraftausdauer zu trainieren. Weil aber auch gefahrener Schnitt und Herzfrequenz noch jede Menge Fragen offen lassen, kann man sich zusätzlich für ein paar Hunderter eine Kurbel oder Pedaleinheit mit Leistungsmessung ans Tretlager schrauben. Da erfährt man dann im dazugehörigen Display bei jedem Tritt, mit wieviel Watt der Schuh auf das Pedal drückt. Im Technik-Ressort dieser Zeitung fachsimpelte Susanne Braun, diese Messgröße sei im Unterschied zu Herzfrequenz und gefahrenem Schnitt von äußeren Einflüssen unabhängig: „Die Wattzahl wird unmittelbar in dem Augenblick gemessen, in dem die Kraft aufgewendet wird. Und nur diese Kraftleistung wird gemessen. Die Werte sind unbestechlich.“ Tja, zu diesem in der F.A.Z. vorgestellten Leistungsmessungssystem von Garmin hat sich übrigens auch der bikesnob aus New York ein paar (kritischere, aber auch lustigere) Gedanken gemacht, die ich dem werten Leser in voller Länge, im Original und ohne von mir übersetztes Kurzzitat ans Herz legen möchte (ein bisschen runterscrollen ist nötig, sein Beitrag mäandert thematisch etwas).

Sehen wir den Tatsachen ins Auge: Die berühmt gewordene Aufforderung „quäl Dich, Du Sau!“, mit der Telekom-Fahrer Udo Bölts auf der 97er-Tour de France seinen schwächelnden Mannschaftskapitän Jan Ullrich in den Vogesen anfeuerte, ist nicht mehr auf der Höhe des Zeitgeistes. Heute ruft es aus der App-Entwicklergemeinde und der Zubehörindustrie sinngemäß: „Quantifizier Dich, Du Sau!“ Wenn aber der heutigen Fahrradwelt ein verschrobener Sonderling gefehlt hat, der sich öffentlich hinstellt und behauptet, man könne auch einfach losstrampeln und ohne diesen ganzen Datenkladderadatsch Spaß haben, dann werde ich diesen Part gerne übernehmen. Um dem Einwand vorzugreifen, da arbeite sich ein typisch deutscher Technophobiker an der vernetzten Zukunft ab: Ich habe im Prinzip nichts gegen die ganze Datenerfassung und gegen Apps, mit denen man der interessierten Welt kundtun kann, wo genau man wie schnell unterwegs war. Wer darüber hinaus virtuelle Rennen gegen irgendwelche anderen Freds da draußen fahren will, möge das tun.

Aber ich für mein Teil brauche diesen dauernden Druck vom digitalen Drill-Instructor nicht. Und auch keine ständigen Wettrennen mit Internetcommunitybenutzern, die zufälligerweise irgendwann die gleichen Strecken fahren wie ich. Für irgendwelche Spielchen reichen mir die Fahrer, auf die ich da draußen ganz real treffe, völlig aus. Manchmal ergeben sich daraus sogar ganz nette Gespräche oder gar Bekanntschaften, aber ansonsten fahre ich doch hauptsächlich Rad, um alleine zu sein und den Kopf frei zu kriegen. Ich gucke lieber in die Landschaft als auf ein Display, und manchmal halte ich auch an, um eine Kapelle am Wegesrand zu besichtigen oder ein paar Fotos zu machen. Und ob das meinen Schnitt versaut, darüber mache ich mir keine Gedanken mehr, seit ich kaum noch mit Tacho fahre.

© FAZ 

Tatsächlich kann ich aber ein leichtes Unbehagen angesichts dieser ganzen Entwicklungen nicht leugnen, so harmlos und spielerisch auch jede einzelne dieser Anwendungen daherkommen mag. Mein früherer Kollege Hartmut Ulrich (der mir auch freundlicherweise seinen Screenshot von der Komoot-App zur Verfügung stellte) ist ein ziemlich sportlicher Typ und hat mit diversen Fitness-Apps reichlich Erfahrungen gesammelt. Und die interessanteste davon? Wenn man diese Spielereien ausgiebig genutzt hat und dann aus freien Stücken wieder bleiben lässt, stelle sich ein ganz neues, bewusstes Gefühl von Freiheit ein, berichtet Ulrich. Auf diesem Weg lehrten die Selftracker-Apps den Benutzer eine Menge über die eigene Zwanghaftigkeit: „Meine These ist ohnehin, dass eine Menge Wirkmechanismen des Social Web an zutiefst zwanghafte Eigenschaften in uns ‚Mitmachern‘ appellieren. Und dass diese Zwanghaftigkeit eine schleichende Veränderung des Bewusstseins bewirkt – was man interessanterweise erst dann bemerkt, wenn man auf all das bewusst verzichtet und sich dabei selbst beobachtet.“ Wir sollten, so Ulrich, daher in diesen Zeiten verstärkt über den Satz von Jean-Jacques Rousseau nachdenken, wonach keine Unterwerfung so vollkommen ist wie die, die den Anschein von Freiheit wahrt.


45 Lesermeinungen

  1. Jeeves3 sagt:

    ...aber auf mich hört ja keiner
    “wenn man auf all das bewusst verzichtet ”
    .
    Ist doch meine Maxime seit Jahren, ach was sag ich, seit Jahrzehnten: Man muss nicht alles (mit)machen, nur weil’s möglich ist (oder gar: nur weil’s modisch ist).

    • marco_settembrini_di_novetre sagt:

      Die Attitüde “tja, wers braucht” ist oft genug auch meine. Aber um alleine darauf einen Beitrag zum Thema aufzubauen, wäre mir das doch zu dünn. Umso dankbarer bin ich für die Gedanken von Leuten wie Hartmut Ulrich, die diesen Neuerungen gegenüber eher aufgeschlossen sind, aber auch achtsam genug, um zu merken, was die Anwendung mit ihnen macht. Ich wollte die eigenen Erfahrungen auch nicht missen, die ich machte, als ich anno 2010 erstmals regelmäßig mit Tacho am Rennrad fuhr. Es hat gute Gründe, warum ich davon auch wieder abgekommen bin und drei Viertel meiner Jahreskilometer auf einem Rad ohne ständige Geschwindigkeitsmessung fahre, aber trotzdem war es interessant und lehrreich.

    • rossdorn sagt:

      Das ist ja fast schon so schlimm wie der reaktionelle Teil der FAZ....
      „Wenn man diese Spielereien ausgiebig genutzt hat und dann aus freien Stücken wieder bleiben lässt, stelle sich ein ganz neues, bewusstes Gefühl von Freiheit ein, berichtet Ulrich.“

      Das war doch schon immer so…. einfach mit dem Kopf gegen Wand schlagen… und dann plötzlich aufhören.
      Ach, ist das schön, wenn der Schmerz nachlässt.

      „Umso dankbarer bin ich für die Gedanken von Leuten wie Hartmut Ulrich, die diesen Neuerungen gegenüber eher aufgeschlossen sind, aber auch achtsam genug, um zu merken, was die Anwendung mit ihnen macht.“

      Manche Leute, zu denen ich mich glücklicherweise selber zählen darf, sind in der Lage über Dinge auch einfach nur nachdenken zu können, ohne sich so was erst mal zulegen zu müssen.

      Könnte es nicht ganz einfach vulgär-psychologisch richtig sein, dass so mancher halt auf jede erdenkliche Weise versuchen muss mal in irgend einem Zusammenhang, und sei er nachträglich betrachtet auch noch so dämlich, endlich, wenigstens einmal, etwas ganz, ganz Besonderes sein zu wollen?
      Dass es sich dabei dann immer wieder nur um das Konsumieren von irgend etwas anderem Neuen, Dämlichen handelt, das überrascht viele sicher kaum. Schliesslich haben wir früher alle mal „Haben oder Sein“ gelesen, das den offensichtlichen Zusammenhang, falls überhaupt nötig, erklärte.

      Ein schlichter Gedanke als Buchtitel, der aber anscheinend die Begriffsfähigkeit derjenigen weit übersteigt, die Künstliche Intelligenz für Intelligenz halten.

    • marco_settembrini_di_novetre sagt:

      "Der reaktionelle Teil" der FAZ
      Da ist Ihnen ja eine schöne Sprachschöpfung gelungen, die ich mir bei Gelegenheit schamlos zu Eigen machen werde: “Wissen Sie, ich blogge da ja nur, ich schreibe nicht für den reaktionellen Teil.” Das klingt doch netter als “der reaktionäre Teil” – und es weiß doch jeder, was gemeint ist.
      .
      Zu Fromm & Co.: Geschenkt. Aber mir ist das ehrlich gesagt zu platt, alles immer nur auf den Distinktionsgewinn und das Demonstrieren von Modernität (letzteres beziehe ich jetzt auf Kommentator Klaus D. Müller aka jeeves) herunterzubrechen. Das muss man bei jedem Erwerb einer noch tolleren technischen Errungenschaft immer schon als eingepreist betrachten. Und an dieser Stelle sollte man ehrlicherweise auch dazusagen, dass die ostentative Verweigerung, hierbei mitzuspielen, nicht weniger auf Distinktionsgewinn und Demonstration von Bessermenschentum abzielt als das Rumzeigen des neuesten Kleinbildschirm-Gimmicks. Kevin Kelly, der dem technischen Fortschritt gegenüber ja nun nicht sonderlich abgeneigt ist, schrieb mal, künftig werden wir uns weniger über die Dinge und Dienste definieren, die wir nutzen – sondern mehr darüber, was wir bleiben lassen. Dass das zum totalen Megatrend taugt, glaube ich zwar nicht, aber die Richtung stimmt schon.

  2. aristius fuscus sagt:

    Wo ist da noch der Reiz?
    Das grösste Vergnügen beim Radfahren ist es doch, ohne Handy, GPS oder Landkarte einfach draufloszuradeln und zu schauen, wohin es einen verschlägt. Mit dem Auto fehlt da einfach der Abenteueraspekt, und wenn man sich auf so einer Radtour auch noch vom www kontrollieren lässt, kann man sich auch gleich im Fitnessstudio auf so ein Trainingsfahrrad setzen. Laaangweilig!

    • marco_settembrini_di_novetre sagt:

      Also meine Prepaid-Sprechgurke habe ich schon dabei für alle Fälle, aber ansonsten: So isses! Dass man sich mal verfranst oder grad keinen Peil hat gehört doch dazu. Was anderes wäre es, wenn ich als Randonneur bei irgendwelchen 300-Kilometer-Brevets mitfahren würde, da wäre es mir schon wichtig, keine unnötigen Umwege zu fahren. Aber hier im Zweistromland zwischen Rhein und Maas existiert ein passabel ausgeschildertes Radwegsnetz – und neuerdings auch das aus den Niederlanden und Belgien übernommene Wegweisersystem nach Knotenpunktnumern.

    • rossdorn sagt:

      Helfen sie mir, Settembrini...
      Was genau würde denn passieren, wenn sie denn ohne pre-paid-Sprechgurke leben müssten?

    • marco_settembrini_di_novetre sagt:

      In aller Regel wenig bis fast nichts. Aber wenn Sie Kinder (oder auch nur eins) haben, werden Sie die Situation kennen, Kita oder Schule ruft an, dem Kind ist schlecht oder es ist hingefallen, muss zum Arzt oder was auch immer, und da ich in unserer Partnerschaft den Part des Homeofficers und Hausmann habe, muss ich das irgendwie organisiert kriegen – und zwar auch dann, wenn ich grad mal eine Runde auf dem Rad drehe. Und überhaupt beruhigt es ein wenig, wenn ich irgendwo in der Prärie eine nicht reparable Panne hätte und mir dann ein Taxi oder den ADAC rufen könnte. Und zu Hause Bescheid geben, ich komme etwas später. Ich habe mich dem Handy-Dingens ja lange verweigert, aber spätestens mit dem geänderten Familienstand und der Vaterschaft haben sie mich dann doch gekriegt.

    • Charles Copeland sagt:

      Titel eingeben
      Hi Marco,
      Bin jetzt in Tel Aviv, heute Abend gehts los mit einem 1200 km Brevet. Versuch mal aus so einer Grossstadt ohne Navi rauszukommen ….
      Also habe ich dabei einen Garmin Oregon 600, Garmin eTrex 30, iPhone 5, Mini iPad … mit dem Track auf allen vier.
      To be sure to be sure ….:-)
      Viva Hi Tech — und Schuss mit dem Alptraum der hardcopy Karten!

    • marco_settembrini_di_novetre sagt:

      Ich denke, mit weniger Equipment würde ich es dort auch nicht wagen, wo ich nicht mal die Schrift auf Straßenschildern entziffern kann. Aber selbst dort, wo Sie Schilder lesen können, sind Sie nicht auf der sicheren Seite. Im Kreis Viersen hats in jedem Kaff diverse Wegweiser mit der Aufschrift “Alle Ziele” – und wie man weiß, sind alle Ziele manchmal grad so zielführend wie gar kein Ziel…

      Wie auch immer: Gute Fahrt und Kette immer schön rechts!

  3. Top-Spin sagt:

    Die Quantität der "Sau"-Freiheit und ihre Qualität..besser:Qualifiziere Dich, Du Sau(-Freih.-gei
    Quantität ist nicht Qualität…”Qual”-(Ident)-ität?…ZWANGFREI leben=human radeln, durchs Leben?

  4. Der Tiger sagt:

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    Vorherige Woche hat mir einer meiner Fahrradfreunde seinen neusten Garmin gezeigt. ‘Guck’, hat er gesagt ‘Jetzt weiß meine Frau immer genau, wo ich gerade bin.’ Das wäre das letzte was ich wollte, dass mein Mann immer so genau wüsste, wo ich mich gerade herumtreibe (auch wenn das bei einer 65 Jahre alten Frau alles sehr harmlos ist).

    • marco_settembrini_di_novetre sagt:

      Nicht dass es mich groß genieren müsste, wenn meine Frau stets genau sähe, wo ich grade rumradle. Aber bei aller Liebe, das tut wirklich nicht Not. Es ist schon Konzession genug ans Dasein als Ehemann und Papi, dass ich das Handy dabei habe und telefonisch erreichbar bin. Vielleicht lasse ich mir irgendwann auch ein Smartphone aufschwatzen, wer weiß, ich lehne dergleichen ja nicht grundsätzlich ab. Aber dass mich der Haben-will-Reflex bezüglich eines Garmins anspringt, sehe ich nach wie vor nicht so recht. Wenn es nicht grad völlig neblig oder wolkenverhangen ist, kann man sich hier in meinem angestammten Radelrevier mithilfe von ein paar Landmarken wie dem Rheinturm, der Vollrather Höhe und den weithin sichtbaren Wolkensäulen der Braunkohlekraftwerke ganz gut orientieren.

  5. fallenbeck sagt:

    Wir sehen uns!
    Wir sehen uns auf dem Pass, Freundchen! ;-)

    • marco_settembrini_di_novetre sagt:

      Ja, wobei ich als Hinterherfahrender von Dir aller Wahrscheinlichkeit nach mehr sehen werde als Du von mir. Es sei denn, Du hast ein Smartbike mit Kamera hinten: https://vimeo.com/96680025

    • fallenbeck sagt:

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      Würdest Du nach Watt oder Herzfrequenz trainieren, hätte vielleicht ich das Nachsehen. Und so eine Kamera… nur Gewicht! :-)

    • marco_settembrini_di_novetre sagt:

      Naja, ich habe 25 Jahre lang geraucht, ich bin 15 Jahre älter, vom Gewicht fange ich jetzt gar nicht an. Was passieren müsste, dass ich Dir davonfahre, mag ich mir nicht ausmalen. Allerdings denke ich schon, dass ich meine Leistungen mit konsequentem Training nach Herzfrequenz und Watt aufm Pedal noch deutlich steigern könnte. Zumindest hat jemand, der sich damit auskennt, sich mal meine Erkrather Hügelrunde genauer angeguckt und festgestellt, dass das ein idelaer Parcours fürs Intervalltraining ist. Habe ich instinktiv also nicht alles falsch gemacht. Aber wie schriebich neulich dem Kollegen Crispinus: Ich trainier ja nicht, ich fahr ja nur rum…

  6. Andreas Pätzold sagt:

    Schnickschnack?
    Mag sein. Die Fahrradnavi-App “Komoot” auf meinem Smartphone allerdings möchte ich nicht mehr missen.

    • marco_settembrini_di_novetre sagt:

      Es ging mir ja auch nicht darum, solchen Anwendungen jedweden Nutzen abzusprechen. Im Auto z.B. gibt es Gelegenheiten, wo ich das Navi (einen nicht fest verbauten TomTom) gerne verwende, aber oft genug bleibt das Ding auch zuhause oder in der Tasche, ohne dass ich es vermisse. Ebensowenig würde ich mich wohl dahingehend konditionieren, auf dem Rad standardmäßig mit Navi rumzupedalieren. Aber für eine komplexere Tour, warum nicht?

  7. Muschelschubser77 sagt:

    Motivations-Extra
    Ich fahre seit etwa 2 Jahren wieder Rad und versuche mittlerweile soviel wie möglich per Rad zurückzulegen. In meinem Fall motiviert mich gerade die Mischung aus “unterwegs die freie Natur genießen und gedanklich abschalten” und “danach zu Hause schauen, wie schnell und weit man unterwegs war und wie viele kcal man dabei verbrannt hat”. Auch wenn die Kalorien-Zahl sicherlich nie stimmt, war ich gewichtsreduktionstechnisch dadurch erfolgreich und bin drangeblieben.

    Nutze übrigens “Strava” auf dem iPhone (d.h. ich schaue während der Tour nur drauf, wenn ich mich hoffnungslos verfranst habe) und freue mich bei dieser App besonders über die guten Möglichkeiten zur Routenplanung. Ich würde mir aber nie eine unsichere oder andere gefährdende Fahrweise zulegen, nur um den Schnitt perfekt zu halten – und dieses Risiko existiert sicherlich für einige Nutzer.

    • marco_settembrini_di_novetre sagt:

      Verstehe. Ich fahre seit Anfang 2010 regelmäßig, und das erste Jahr habe ich die Kilometerleistung auch festgehalten. In Sachen Kalorienverlust habe ich mich aufs Gefühl und die Gürtellöcher verlassen, aber nachdem ich erstmals seit Kindertagen wieder mit Tacho am Rad unterwegs war, hat mich das schon interessiert, keine Frage. Aber das hat irgendwann auch wieder nachgelassen, beziehungsweise ich habe da auch aktiv gegengesteuert, nachdem ich merkte, dass mich die Frage nach DEM SCHNITT zu sehr absorbierte und der Genuss am Fahren dabei zu kurz kam. Seitdem strample ich das Gros meiner Kilometer auf dem Stahlrenner ohne Tacho runter, und die Aludose mit dem Tacho dran fahre ich nur dann, wenn ichs auch wirklich wissen will.

    • Charles Copeland sagt:

      Wie ich Weltmeister wuerde .... Fuer drei Monate
      Hi Christian,
      Ja — Strava ist ein wirklicher Fortschritt, auch fuer die Wettbewerbssuechtigen, da man sich mit anderern Fahrern in der ganzen Welt vergleichen kann. Ohne Strava waere ich nie Monatsweltmeister in 24 Stunden time trials fuer Mai, Juni und Juli dieses Jahres geworden.
      Allerdings fuer die end-of-life Kategorie der 65 Jahre plus Kategorie. :-)

    • nico sagt:

      :-))
      :-))
      Dafür hat sich 30Jahre Kurbeln gelohnt: Flachlandkeulen, Alpen, Pyrenäen, Sierra Nevada, – um mit der Kraft der Zwei Herzen äh des Alters darüber zu grinsen.

  8. Booooster sagt:

    Wie zahlreich…
    … sid die Dinge, derer ich nicht bedarf.
    Sagte ein viel weiserer Mann als ich. Und wer bin ich ihm zu widersprechen. Danke für den NewYorker Link. Das ist ja der eigentliche Punkt: You suck! (and you don’t need an app to tell you)
    Seit wir Kinder haben, seitdem steht das Rennrad im Keller. Mein Training hole ich mir auf dem Arbeitsweg. Schlapp 48 Minuten pro Richtung. Energisch unter 35 Minuten. Ich weiss, dass ich in meinem Leben kein Radrennen mehr gewinnen werde. Aber dank Arbeitsweg-Trainings schaffe ich an einem Tag alle drei Auffahrten auf den Mont Ventoux. Das soll mir einer der optimierten erstmal nachmachen.

    • marco_settembrini_di_novetre sagt:

      Wow. Ich muss gestehen, ich finde es nicht ganz einfach, mich hier im niederrheinischen Flachland fit für alpine Abenteuer zu machen. Intervalltraining schön und gut, aber im Mittelgebirge oder den Voralpen 4-500 Höhenmeter am Stück raufzukurbeln ist und bleibt doch etwas anderes als paarmal hintereinander die Vollrather Höhe mit ihren knapp 100 hm raufzueiern. Was mich neulich einigermaßen komfortabel den Jaufenpass raufbrachte, war nicht zuletzt die MTB-Übersetzung an dem sehr leichten Leihrad vom Don. Mit dem eigenen Rad und 30×26 als kleinstem Gang hätte ich da deutlich mehr zu kämpfen gehabt. Vielleicht ist es ja doch so, dass man wenn man nicht völlig untrainiert ist, überall raufkommt, wenn die Übersetzung klein genug ist und genug Reserven lässt, dass man nicht dauerhaft im roten Belastungsbereich rumkurbelt.

      Was Radrennen angeht: Nie teilgenommen und auch null Ambition. Das dafür nötige Fredness-Gen fehlt mir völlig, so gerne ich zügig unterwegs bin. Was das für ein völlig anderer Mikrokosmos ist, wurde mir erst so richtig klar, als ich das Buch “Dicker Mann auf dünnen Reifen” gelesen habe. Ich fahre 2 oder 3 RTFs pro Jahr mit, gerne auch die Klassikerausfahrt mit den Freunden der gemufften Stahlrahmen, aber Rennen fahren? Da müsste man mir schon viel Geld zahlen.

  9. Kuckll sagt:

    Der normale Radfahrer
    ZUm Leidwesen der Industrie juckt das den normalen Kunden nicht. Der kauft sich ein Rad für 600 Euro und wenn es untergestellt wird, ist die Möhre dann für 12 Jahre gut – trotz aller Versprechungen weiviel besser es sich doch mit einem Rad für mindestens 2600 Euro fahren ließe.

    Diese hartherzige Kundschaft will nur eins: wenig Wartung und hohe Verlässlichkeit – zu Recht.

    • marco_settembrini_di_novetre sagt:

      Diese Versprechungen werden ja auch gern weitergereicht von Redakteuren, die das Zeug zum Testen hingestellt kriegen. Deren Maßstäbe haben sich dann oft so weit weg verschoben von den Anforderungen des Normalverbrauchers, dass man sich beim Lesen an den Kopf langt. Schönes Beispiel ist das Fahrradblog bei der Zeit. Was da immer für sauteures Gelöt hochgejubelt wird, da frage ich mich dann schon, in welcher Welt leben diese Leute eigentlich?

  10. Der Tiger sagt:

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    Das Thema beschäftigt mich auch. Das heißt, wie trainiere ich für die Berge in Norwegen:

    https://styrkeproven.no/en/frontpage;jsessionid=6375A8ACBF2B5B7A6DEAA867B616A876

    Sie haben wenigstens noch eine Vollrather Höhe von 100 m. Die Dünen hinter meinem Haus sind vielleicht 35 m hoch. Da muss ich 3 mal hochradeln, um mich wenigstens auf Vollrather Höhe Niveau zu trainieren.

    • Booooster sagt:

      Styrkeproven
      Starker Stoff. Ein Bekannter von mir ist das gefahren. im 50er-Pulk. Belgischer Kreisel. Irre schnell. Er sagte mir: Von Vornherein einen schnellen Zug verabreden. Als Kleingruppe oder Einzelkämpfer bist Du so lange unterwegs, das hört dann auf, Spaß zu sein.
      Für den Ventoux habe ich übrigens in Summe 1000HM trainiert. Also ein Viertel der “Event”-Denivellation. Wenn Du am Deich wohnst, dann halt Intervalle und Diät ;-) Ansonsten sind Joe Friels Trainingsbücher sehr zu empfehlen. “The cyclists training bible”.
      Und: vorher viel schlafen, im Rennen immer genug essen und nicht überdrehen. Dann geht das schon. Ein Ausdauer-Veteran sagt mir mal: Wenn Du 4h Vollgas aushältst, dann gehen auch 8 oder 12. Nur hal

      Die HM sind dem Vernehmen nach gar nicht soo das Ding. Aber 18h ohne Pause Vollgas, immer nur 5 Sekunden vorne im Wind ist einfach irre anstrengend von der Konzentration her.

    • marco_settembrini_di_novetre sagt:

      Ich bin da kein Experte, aber hier könnte das Training mit Pulsmessung vielleicht tatsächlich was bringen. Intervalle sollen auch im Flachen gut sein für die Kraftausdauer. Und wenns die Topographie so gar nicht hergibt, wäre womöglich zu überlegen, das Klettern mit so einem stationären Trimmrad im Fitnesscenter einzuüben. Da kann man das Belastungsniveau ja einstellen in aller Regel.

    • nico sagt:

      alles Frage der Ernährung!
      …also 1000HM fahre ich in Andalusien eben vor dem Mittag. Aber 4h oder gar 8-12h Vollgas sind auch mir fremd. Da müßte ich zum Medizinmann von Ulle, dem Gynäkologen Fuentes. Der weiß, wie man das schafft.

      Aus meiner Erfahrung waren die größten Profis schon immer unter den Hobbyradlern zu finden. Was die alles geschafft haben. 160Km am Hinterrad und im Ziel dann: Was war denn eben los?

  11. Der Tiger sagt:

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    Meine Fahrradfreunde machen das, Trainieren auf dem Fitnessfahrrad. Aber mir ist das sooo lanweilig. Ich brauche da genauso viel Kraft, mich mental zu animieren als mich physisch anzustrengen.
    Fürs Bergsteigen fällt es mir leichter zu trainieren. Da gehe ich in ein Kaufhaus und laufe 10 Mal vom untersten zum obersten Stock die Treppen hoch. Da sieht man wenigstens Leute und hat Abwechslung. Wobei man in einem echten niederländischen Wohnhaus mit drei Etagen sowieso eine Grundausstattung an Treppentraining kriegt.

    • marco_settembrini_di_novetre sagt:

      Ich kann das auch nicht, mich drinnen auf so einem stationären Bock abstrampeln. Mit einem konkreten Trainingsziel wie diese Norwegenrunde ginge es vielleicht mal kurzzeitig, wenn ich sonst keine Möglichkeiten hätte, paar Höhenmeter am Stück zu machen, aber es wäre bestimmt ein Elend. Auf alle Fälle ist Treppensteigen schon mal besser als gar nichts, würde ich sagen. Und wie gesagt, Intervalle fahren. Selbst wenn das letztlich Trockenübungen sind im Vergleich dazu, sich irgendwelche längeren Anstiege hochzuwuchten, nutzlos ist es sicher nicht.

      Die letzten beiden Osterferien war ich im Westerwald mit Fahrrad dabei. Das ist eigentlich auch zu früh in der Saison, um da richtig was zu reißen. Aber irgendwie geht es dann (dank der Dreifachkurbel) doch so einigermaßen. Wenn ich da zuvor nicht den Winter über immer wieder mal meine Hügelrunde ums Neandertal gefahren wäre, hätte ich das knicken können.

      Ach ja, und dann ist da noch die Frage, mit welchen Übersetzungen man sich rumquält. Kollege Don Alphonso ist ja ein begabter Schrauber und hat einige seiner sehr leichten Räder umgerüstet auf MTB-Kurbeln mit kleineren Kettenblättern vorne und hinten ordentlich großen Ritzeln. Damit fand ich den Jaufenpass, obschon über 100 Hm am Stück, gar nicht so anstrengend, und den kleinsten Gang habe ich dort nicht mal gebraucht.

  12. nico sagt:

    weil du es dir wert bist
    Lieber Marco, so kann nur eine italienische Campagnolo-Seele schreiben: “…Soll sich dieser Hobel dann vielleicht Bremskraft aus der Cloud herunterladen, wenn….” Recht so!
    .
    Rousseau hatte recht. Die Freiheit hört schon beim zweiten Paar Schuhe auf.

    • marco_settembrini_di_novetre sagt:

      Vielen Dank, lieber Nico, aber ich fürchte, meine Campagnolo-Seele ist gut versteckt und im Körper eines Shimano-Benutzers gefangen. Der fanatischste Campagnero in unserer kleinen Blogger-Runde ist Niels Fallenbeck, Don Alphonso lässt mittlerweile auch einige höherwertige Gruppen vom großen S gelten, und meine Wenigkeit ist da überhaupt nicht wählerisch. Das Zeug muss funktionieren, basta.

      Schauen Sie, das ist mein meistgenutztes Rad:
      https://mark793.blogger.de/static/antville/mark793/images/img_21451.jpg
      Wie Sie sehen, bin ich völliger Eklektizist, der vor uncoolen no-gos nicht zurückschreckt, da gehen 600er-Schaltung mit 105er-Umwerfer und RX-100-Bremsen mühelos zusammen, der Hornlenker ist ein Krampf im Hintern jedes Puristen, ich fahre auch standardmäßig ein Rücklicht und ein Spiralschloss spazieren.

      Wobei ich sagen muss, mit Campa-Teilen sähe das Rad auch nicht schlecht aus:
      https://fstatic1.rennrad-news.de/img/photos/2/7/0/1/1/_/large/VelodeMercier001.jpg

    • fallenbeck sagt:

      Fanatisch? Bitte…
      Aber stimmt schon: Letztens war eine Freundin da mit einem geliehenen Rennrad. Und die hatte Shimano STIs am Lenker und kam mit ihren Händen gar nicht wirklich herum und hatte nach dreimal Bremsen Krämpfe. Wer baut denn sowas?

    • marco_settembrini_di_novetre sagt:

      Mit neueren 105ern, wie ich sie auf Malle am einen Leihrad hatte, war ich ehrlich gesagt auch nicht restlos zufrieden. Über das an meinen Rädern verbaute ältere Zeugs kann ich nicht viel Schlechtes sagen. Meinen Ansprüchen genügt es einstweilen. Und es ist nicht so, dass mir mit Campa-Komponenten von geliehenen Rädern wtf-Momente völlig erspart geblieben worden wären. Ich denke, da spielt einfach auch eine ganze Menge Gewöhnung mit hinein, mit welchen Fabrikaten man sich wohler fühlt. Eine Weltanschauung würde ich daraus nicht machen.

    • nico sagt:

      Einfach treten!
      Nun, ich selber bin mit dem großen S aufgewachsen und steige auch mit ihm vom Rad. Außer mein Stadtrad hat Torpedo 3 Gang. Und das reicht. Früher war Campa einfach zu hakelig, schwer zu schalten. Und hauptsache Ihr Pottpourri funktioniert. 105 oder 600? – treten muß man dennoch. Für einen Italiener messen Sie offenbar über 2Meter bei 62cm Rahmenhöhe? Sehr ungewöhnich, Herr Doktor.
      Campa hatte schon in den 70/80ern Volltitanteile als Tretlagerachse, Cassette mit Einzelringen etc.etc. Das zog die echten Puristen natürlich an. Alles andere ward für die von Übel.

    • nico sagt:

      versteh ich nich
      Die soll auf ein iphone umsteigen!

    • marco_settembrini_di_novetre sagt:

      Sie sagen es, eine Veloce-Gruppe macht einen auch nicht schneller, und auch das Mirage-Geraffel hat keine Kampfjet-Triebwerke mit Nachbrenner. Für Nouvo Record und die unmittelbaren Nachfolgergruppen sprach damals in der Tat eher die Robustheit als der Schaltkomfort. Die ersten, die das mit dem Anstellwinkel des Schaltparallelogramms richtig machten, waren übrigens Suntour, und den Dreh haben sich Shimano und Campagnolo auch erst angeeignet, nachdem die Patente der Konkurrenz abgelaufen waren. Von daher ist in meinem kleinen Fahrraduniversum für protoreligiösen Markenkult kein Platz. Ehrlich gesagt stehen mir trotz meines italienischen Pseudonyms auch französische Räder traditionell etwas näher. Denn im Südwesten, wo ich herkomme, waren Peugeots, Motobecanes, Gitanes und Merciers viel häufiger anzutreffen als Bianchis oder gar Colnagos.
      .
      Ansonsten reicht für das abgebildete Velo de Mercier auch ein Gardemaß von Einsneunzig völlig aus. ;-)

  13. Der Tiger sagt:

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    Welches Rad ist auch eine Frage für sich. Ich habe nur eines, mit dem man nicht angeben kann, das aber zum Training gut, weil schwer, ist. Was Männer so fahren, ist nicht optimal, selbst wenn man einen Frauensattel benutzt. Also habe ich mir überlegt, mir dieses Gefährt näher anzugucken:
    https://www.eddymerckx.be/US/en/new-2015-collection-female

    • marco_settembrini_di_novetre sagt:

      Bin nicht sicher, ob Männerrad/Frauenrad die einzig denkbare Antwort ist auf die Frage passt oder passt nicht. Aber wenn das Frauenrad passt – go for it! Bei meiner Frau, die einsachtzig groß ist und kaumweniger Schrittlänge hat als ich, hat sich die Frage nach einem Frauenrahmen so nicht gestellt, dafür gab es aber beim Lenker Umbauwünsche Richtung Flatbar.

      Mit einem schweren Rad zu trainieren, ist nicht das Dümmste, da fühlt es sich an wie eine Leistungsexplosion, wenn man auf dem leichteren Gaul sitzt. Aber es ist nicht ohne: Dadurch, dass jeder Tritt eine andere Kraftentfaltung bewirkt (gerade beim Klettern merkt man das deutlich), ist es auch mit einer gewissen Umstellung verbunden, wieder den richtigen Rhythmus zu finden. Insofern sollte man mit dem leichteren Rad schon auch einigermaßen vertraut sein, wenns drauf ankommt.

  14. Der Tiger sagt:

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    Damit haben Sie noch eine Frage angeschnitten, die mich auch schon beschäftigt hat. Wie viel soll ich mit dem Rad (und Übersetzungen) trainieren, dass ich in Norwegen fahren will. Wenn ich ein neues Fahrrad will, muss ich es rechtzeitig kaufen.

    Interessant, dass Ihre Frau auch einen Flatbar wollte. Ich habe das an meinem GIANT mit touch-up von Miata auch. Das hatte aber schon die Frau angeschafft, von der ich das Rad für 75 Euro abgekauft habe.

    Was den Puls betrifft, sehe ich das immer ganz simple. Außer bergauf fahre ich nicht so schnell, dass ich schnaufen muss, aber doch so schnell, dass es meine Muskeln ein bisschen anstrengt. Und wenn ich bergauf (Brücken und Dünen rauf) schnaufe, dann maximal 80% der verfügbaren Schnauferei. Um das zu beobachten, brauche ich keine Elektronik.

    Bei der Geburt einer meiner Töchter hat die Krankenschwester kommentiert: ‘Sie mit dem niedrigen Puls’. Weil Sie es ansprachen, habe ich nachgeguckt:
    https://gesundheit.naanoo.de/wissen/puls-normal
    Anscheinend habe ich von Natur den Puls eines Sportlers.

    • marco_settembrini_di_novetre sagt:

      Zumindest sollte das Rad bis dahin so vertraut sein, dass es sich einigermaßen normal anfühlt, rund kurbelt und die Sitzposition soweit ausbaldowert ist. Das erfordert manchmal ja noch ein bisschen Rumexperimentieren und Ausprobieren. Und was nicht passt, merkt man nicht unbedingt sofort, sondern vielleicht erst auf einer längeren Tour. Andererseits habe ich dieses Jahr auf Malle auch die gegenteilige Erfahrung mit Leihrädern gemacht, die passten so, wie Inhaberin vom Radverleih sie mir hinstellte. Musste mich nur bisschen umstellen, weil ich meine exotischeren Klickies nicht dabeihatte und mangels Körbchen mit Bärentatzen fahren musste. Das mittlere Bild im Beitrag habe ich auf einem der geliehenen Cannondale-Räder auf der Insel geknipst.

  15. nico sagt:

    Evolutionswahnsinn
    Passend zu dem Thema fiel auch Harald Schmidt im Focus 42/2014 etwas ein: Warum sich die Trittbretter des neuen BMWX6 perfekt eignen, die Kinder zum Chinesisch-Unterricht zu chauffieren.

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