Fazit – das Wirtschaftsblog

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Für alle, die’s genau wissen wollen: In diesem Blog blicken wir tiefer in Börsen und andere Märkte - meist mit wissenschaftlicher Hilfe

Der Mythos der schöpferischen Zerstörung

| 13 Lesermeinungen

Die amerikanische Wirtschaft wächst seit neun Jahren, aber sie wächst nicht sehr dynamisch. Eine Begründung lautet: Es fehlt an einer großen Zahl unternehmerischer Neugründungen, die mit ihrer Dynamik alte und wenig effiziente Unternehmen aus dem Markt drängen. Eine neue Untersuchung sagt: Das Argument taugt nichts. (Neues aus Jackson Hole Teil 1)

Die diesjährige geldpolitische Tagung in Jackson Hole hatte mit “Eine dynamische Weltwirtschaft stärken” kein im engeren Sinne geldpolitisches Thema. Wohl aber ging es um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, innerhalb derer sich nicht nur die Geldpolitik derzeit zurechtfinden muss. Eine von Chang-Tai Hsieh und Peter J. Klenow vorgestellte Arbeit befasste sich mit der häufig diskutierten Frage, warum in den Vereinigten Staaten die wirtschaftlichen Wachstumsraten niedriger sind als in früheren Konjunkturaufschwüngen. Die beiden Ökonomen behandelten ein häufiger vorgetragenes Argument, wonach eine unerwartet niedrige Zahl von Unternehmensgründungen in den vergangenen Jahren Ausdruck einer geringen Innovationsfreude sei, in deren Folge es nicht genügend Schumpeter’sche dynamische Unternehmer gäbe, die Arbeitskräfte aus etablierten, aber weniger dynamischen Unternehmen in produktivere Verwendungen lockten.

Das Argument klingt auf den ersten Blick überzeugend, aber Hsieh/Klenow nennen es einen “Mythos”.  Ihr Hauptargument lautet, dass die meisten Innovationen in den Vereinigten Staaten nicht von neuen Unternehmen stammen, die dynamisch wachsen – sondern von etablierten Unternehmen, die kontinuierlich an der Verbesserung ihrer etablierten Produkte arbeiten. Daten vom amerikanischen Arbeitsmarkt zeigen ihnen, dass die meisten Jobwechsel nicht von weniger produktiven zu produktiveren Unternehmen führen. Wenn die Bedeutung innovativer neuer Unternehmen für das Wirtschaftswachstum aber häufig überschätzt wird, dann kann man ein (vermeintliches) Fehlen junger Unternehmen aber auch nicht als Begründung für ein unter den Erwartungen liegenden Wirtschaftswachstum  verwenden.

Das Argument ist nicht nur für die Vereinigten Staaten interessant, sondern möglicherweise als Erklärung für das nachhaltige deutsche Wirtschaftswachstum nutzbar. Denn in Deutschland gibt es nicht viele neue große “Weltveränderer” wie Microsoft, Google etc., sondern viele große und mittelgroße Unternehmen, die seit Jahrzehnten auch international in der vorderen Liga ihrer jeweiligen Branche mitspielen, ohne dauernd sensationell neue Produkte zu präsentieren. Stattdessen arbeiten sie permanent an der Verbesserung ihrer Produktpalette  und ihrer Fertigungsmethoden – was vielen von ihnen offensichtlich auch gelingt und der deutschen Wirtschaft insgesamt gut tut.

 


13 Lesermeinungen

  1. Heismann sagt:

    Mythos Start-up-Innovationen
    Die Vorstellung, dass Start-ups oder doch zumindest relativ junge Unternehmen für die Mehrzahl an Innovationen verantwortlich sein sollten, ist recht naiv.

    Kaum ein Buzzword aus der Hochtechnologie macht derzeit so viele Schlagzeilen wie das Autonome Fahren. In der Öffentlichkeit herrscht der Eindruck vor, dass hier findige Unternehmen aus dem Silicon Valley die Nase vorn haben – High-Tech-Pioniere wie Apple, Google und Tesla.

    Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein, wie eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt (über die auch die FAZ kurz berichtet hat). Das Institut hat weltweit rund 5.800 Patente rund um das Autonome Fahren ausgewertet und nach den Patentanmeldern sortiert.

    Die Top Ten der Patentanmelder wird eindeutig dominiert von Unternehmen der viel gescholtenen Old Economy. Das Silicon Valley ist lediglich mit einer einzigen Firma vertreten!

    An der Spitze der Charts liegen Bosch (958 Patente), Audi (516) und Continental (439). Es folgen drei weitere deutsche Unternehmen, nämlich BMW, Daimler und Volkswagen. Auch Ford, General Motors und Toyota haben es in die Top Ten geschafft.

    Erst auf Platz zehn erscheint eine der vielbeklatschten High-Tech-Ikonen aus Kalifornien – nämlich Google mit insgesamt 338 Patenten. Apple und Tesla tauchen in dem Ranking überhaupt nicht auf. Statt Start-ups dominieren Unternehmen, die vor mehr als 100 Jahren gegründet wurden, die Zukunftstechnologie digitales Autofahren.

    Das schlechte Abschneiden der Silicon Valleys nimmt nicht Wunder. Denn das fahrerlose Auto ist eine komplizierte Angelegenheit, ein Gesamtkunstwerk aus den unterschiedlichsten Technologien – von Mikroelektronik, Telekommunikation und Software bis zu Kamera-, Sensor- und Radartechnik.

    Solche in sich schon sehr komplexen Technologien zu einem funktionierenden ganzen zu verknüpfen – diese Kunst beherrschen wohl nur Großunternehmen.

  2. LotharSchepers sagt:

    Erklärungsansätze
    Gude,

    1. Im Economist ist vor kurzem ein Artikel erschienen in dem auf die zeitliche Verzögerung zwischen einer Erfindung und der breiten Nutzung (wirtschaftlicher Erfolg) hingewiesen wurde. Folgt man der Logik dieses Beitrages, dann ist das, was wir zur Zeit als Digitale Revolution bezeichnen, nur der Einstieg in einen Wandel, der sein ganzes Potential erst in den kommenden Dekaden entfalten wird.
    Woraus folgert, dass die messbaren Effekte, zuerst als Evolution (relativ kleine Schritte) in der etablierten Wirtschaft auftreten, bevor sie einen Reifegrad erreichen der das Wirtschaften in der ganzen Breite verändert.

    2. Den Messgrößen (BIP, Produktivität, usw.) liegen Annahmen zu Grunde, die schon heute (in der Transformationsphase) (freundlich formuliert) diskussionswürdig sind.
    Um die Problematik zu verdeutlichen, betrachten wir einmal die Produktion einer Ware, etwas das durch unsere Messmethoden eigentlich perfekt erfasst werden sollte. Als Beispiel nehme wir einen Deutschen Hersteller von Schuhen (ja die gibt es).
    Der betreibt in Deutschland ein Entwicklungszentrum, in dem er Trendscouts, Designer, IT-Fachleute und Facharbeiter (zur Produktion der Muster) beschäftigt. Die fertigen Entwicklungen sendet er als Datei (via Internet) nach China, wo er (in einem Joint-Venture), die Schuhe produziert, die dann nach Deutschland geliefert werden, um sie in den eigenen Geschäften zu verkaufen. Soweit, so old school!
    Die Frage ist nun, wo wird jetzt wie und welcher Anteil der Wertschöpfungskette verbucht?
    1. Dort wo die jeweilige Tätigkeit erbracht wurde?
    Oder doch 2. Dort wo es aus Sicht des Unternehmens am sinnvollsten ist?
    Selbst bei 1. steht die Frage im Raum, wie wertvoll ist die Arbeit welches Teils der Kette (Entwicklung vs. Herstellung vs Handel).
    Bei 2. wird es aber erst richtig Komplex, weil hier rechtliche Überlegungen (z.B. Steuern) aufkommen, die mit der eigentlichen Herstellung gar nichts zu tun haben.
    Bei 2. könnte es z.B. sinnvoll sein, die Entwicklung (der Schuhe) im Auftrag einer Lizenzgesellschaft mit Sitz in XY vor zu nehmen und sich so einen steuerlichen Gestaltugsspielraum zu verschaffen. Eine ähnliche Gestaltung könnte auch der besseren Auslastung des Joint-Ventures dienen oder für den weltweiten Handel via Internnet genutzt werden usw., usw.
    Diese völlig legalen Möglichkeiten, die nicht wenige Unternehmen täglich nutzen, werden von den volkswirtschaftlichen Rechnungen zwar erfasst aber eben nicht korrekt zugeordnet.

    Zur Einordnung:
    US Unternehmen sitzen auf riesigen Auslandsvermögen (in Cash), weil sie diese erst dann versteuern müssen, wenn sie sie in die USA holen. Allein der Umsatz der Fortune 500 ist knapp 4x so hoch wie das BIP der Bundesrepublik Deutschland und ihr kummulierter Gewinn nur etwas kleiner als der aller Deutschen Steuereinnahmen (Bund, Länder und Gemeinden) zusammen. (zur Erinnerung: Laut Factbook of the World ist D die Nummer 5 im Bezug auf die BIP Größe. (1. China, 2. USA, 3. Indien, 4. Japan)).

    Meine Vermutung:
    Die Volkswirtschaftlichen Daten (so wie wir sie zur Zeit ordnen) bilden die Realität nur bedingt ab. Woraus folgert, dass sie nur (wenn überhaupt) eine geringe Aussagekraft besitzen.

    btw:
    Bei der Produktion einer klassischen Ware (wie einem Schuh) ist die volkswirtschaftliche Messung noch einfach. Bei rein virtuellen Gütern (wie z.B. Software) wird es schon schwieriger und mit den Cryptowährungen (deren Opa (der Bitcoin) ist nicht mal 10Jahre alt und allein grobe 60Mrd schwer) potenziert sich das ganze Thema noch einmal.

  3. perfekt57 sagt:

    Dies ist doch wohl vor allem ein inenpolitisch-strukturkonservativer Artikel, der gerne bei
    der vorhandenen Struktur gute gefühle verteilen geht, und außerdem ist Bundestagswahl. Und wir wolen hier auch gar keine Steve Jobs, die sind viel zu anstregend für Deutschland – und für Deutschlands Position an der Seite der USA in der Welt. “Ihr, seid die Größten und darum auch habt Ihr alleine die wahren und einzigen neuen Helden, wir haben höchstens verschämt-angestellte Erneuerer, und wir wollen auch damit zufrieden sein” – stimmt? Man stelle sich mal wirklich und wahrhaftig so eine Gruppe von Lindes, Boschs, Daimlers, Haber-Bosch, Duisbergs, Rathenaus usw. vor, die allesamt sich nicht in die etablierte Struktur Deutscher Wirtschaft intergieren würden, sondern wie weiland Jung-Parzifal Tesla mit freiem Kapital aus aller Welt “für Deutschland” und “gegen die USA und den Rest” die Weltstrukturen der Chemie, des Fahrzeugbaus und der internationalen Trojanerentwicklung aufzumischen? Solche Freiheiten machten aber unnötige Kopfschmerzen – zumal bei alten Leuten wie der Kanzlerin, die die 60 längst überschritten haben? Daher gehören Erfindungen auch nur innerhalb vorhandener Unternehmungen gmeacht, da hat man sie besser unter Kontrole. Und unterläßt auch am besten gleich alles auch noch mit, was die Pensionshöheneintrittswahrwscheinlichkeit des von us-wohlwollen abhängigen Öffentlichen Dienstes gefährden könnte. Wir haben einen bewährten Platz in der Welt. “Unsere Ehre heißt Tr …” uups, falscher Film. Was aber wenn junge Unternehmer wirklich die ganze und vollständige Freiheit wollten, höchst selbstverständlich?

    .. Wobei Jung-Parzifal Tesla höchst selbstverständlich von den für ihn zuständigen Teilen des Tiefen-US-Staates, und das sind vermutlich viele, nach Kräften zqwecks allgemeiner Weltausbreitung gefördert würde, kann man ja auch verstehen. Wen oder was aber förder unsere Freiheit?

    “Its more fun to compete” – dann sollten aber alle – wenigstens teilweise – auf dieselbe Art und Weise und in derselben Liga spielen? Wollen.

  4. MF87 sagt:

    Lockerung der staatsrechtlicher Gewaltentrennung?:Die Innovations-Check...
    Oder wie heutzutage ,nicht ungewöhnlich ,Fragestellung und Problemstellung
    aus Sicht der gewünschter Lösung sich verwechseln dürfen.
    Das lässt sich lesen und staunen im einer Artikel “Industrie fordert Innovations-Check für Gesetze”[F.A.Z.,24.08.2017].

  5. AL715 sagt:

    Kann es sein?
    Kann der Versatz zwischen zwischen Unternehmensdynamik der “Weltveränderer” und nur mildem realen Wachstum nicht auch daran liegen, dass sich viele innovative amerikanische Unternehmen beeilen, möglichst viele Aktivitäten und Gewinne ins Ausland auszulagern und sie somit Wachstum in China und auf den Cayman-Inseln ankurbeln, statt daheim? Bei digitalen Geschäftsmodellen fällt das leichter als mit Industriegütern.

    Kann es auch sein, dass es einen Versatz zwischen der Aurmerksamkeit gibt, die solche “Weltveränderer” auf sich ziehen, und ihrer tatsächlichen Bedeutung in der Gesemtwirtschaft? Sind wir vielleicht einer optischen Täuschung verfallen?

    Kann es vielleicht sein, dass solche Unternehmen einfach so rasend schnell in Oligopol- und Monopolstellungen kommen, dass ein Markt, den es “gestern” noch gar nicht wirklich gab, heute schon von immensen Einstiegshürden umgeben ist, und somit kaum ein zeitlicher Entstehungsraum für ein Ökosystem aus kleineren und mittelgroßen Nachahmern besteht (und damit für weitere Wachstumsquellen) weil der Markt sehr schnell zerquetscht ist? Das hat ja System: Peter Thiel nennt es “Zero to One”.

    • FrankieB sagt:

      Zero to one - Monopole
      Diese Unternehmen sind Vertreter einer spezifischen “Portal”-Ökonomie, die deshalb so schnell so gross und monopolistisch werden, weil sie so für den Kunden paradoxerweise den grössten Nutzen bieten. Wer den umgreifendsten Such-Algorithmus anbietet, den wird der User auch auswählen. Es bietet mir keinen Vorteil, neben google, airbnb oder uber noch andere Suchportale auszuprobieren – es wird mir nicht mehr Ergebnisse, Wohnungen oder Mitfahrgelegenheiten liefern, aber schlimmstenfalls eine andere Reihenfolge; und mich in Zweifel stürzen, welche nun “besser” oder “passender” sein könnte. Also verlass ich mich darauf, dass der grösste auch das umfassendste Ergebnis liefert. Wettbewerb macht für den user keinen Sinn, nur Mühe. Eigentlich sollte solcherlei Portaltechnologie vergemeinschaftet werden, wenn man es genau überlegt.

  6. FrankieB sagt:

    Wachstum Deutschland - USA
    Ääh…von welchem höherem Wachstum wird hier gesprochen, welches es in Deutschland im Vergleich zu den USA strukturell bedingt geben soll? Es war gerade mal 2016 höher: 1,9 in D zu 1,6 in USA. In den 40 Jahren zuvor waren die Wachstumsraten in den USA immer höher, zum Teil erheblich.

    • Gerald Braunberger sagt:

      Nirgendwo wird davon gesprochen, dass in D das Wachstum strukturell höher sein soll als in USA. Alleine wegen der Demografie müsste es in USA mindestens einen Prozentpunkt höher sein als in D. Wenn man sich die Demografie anschaut, ist das amerikanische Wachstum nicht da, wo es sein sollte/könnte. (Vermutlich hätte ich mich im Text klarer ausdrücken sollen.)
      Gruß
      gb

  7. mkrecht sagt:

    Titel eingeben
    “Das Argument klingt auf den ersten Blick überzeugend, aber Hsieh/Klenow nennen es einen „Mythos“. Ihr Hauptargument lautet, dass die meisten Innovationen in den Vereinigten Staaten nicht von neuen Unternehmen stammen, die dynamisch wachsen – sondern von etablierten Unternehmen, die kontinuierlich an der Verbesserung ihrer etablierten Produkte arbeiten.”

    Really? Google, Amazon, Facebook, Apple, Microsoft. Wenn ich die größten und innovativesten Unternehmen der Welt mal vergleiche, dann würde ich sagen sind 3 ganz sicher komplett neu, eines hat sich erheblich neu erfinden müssen um zu überleben (Apple) und nur eines hat sich kontinuierlich weiterentwickelt (Microsoft).

    Zudem: nicht jedes Unternehmen auf der Welt kann etwas entwickeln, das gleich die Welt aus den Angeln hebt. Natürlich besteht für 98% der Unternehmen die Aufgabe darin, entwickelte Technologien für sich nutzbar zu machen. In den USA werden nunmal seit den 70ern die infrastrukturell relevanten Technologien von morgen entwickelt und der Rest der Welt läuft bisher schön hinterher. Früher war das mal anders, da kam das alles aus Europa. Und ich wette in weiteren 20 Jahren kommt sowas immer mehr aus Asien.

    Wenn man also berücksichtigt, dass es auf der Makroebene temporal variante, geografische Konzentrationen von Innovationsleistung gibt, dann passt das alles wieder.

  8. MartinJMalliet sagt:

    Schöpferische Zerstörung über Neugründungen und Konkurrenz: ist das wirklich eine neue Erkenntni
    Also, ich würde die schöpferische Zerstörung nicht gleich ganz abschreiben als Mythos! Zumal sie ja nicht nur von Neugründungen, sondern ganz generell über die Konkurrenz vor sich geht. Aber dass der Startup-Mythos einen Knacks bekommt tut wohl gut. Wie alles was Menschen zurück auf den Boden der Vernunft holt. Es schien mir eigentlich immer selbstverständlich, und ich frage mich eher, ob das nun wirklich eine neue Erkenntnis ist. Der zentrale Gedanke ist doch immer gewesen, dass es in der Wirtschaft vor allem um ‘Trial and Error’ geht. Und je mehr Trial, um so mehr Error, und umso mehr Erfolg! Damit sind dann auch die Gründe für ‘undynamisches’ Wachstum angegeben: eben alles was gegen unternehmerische Versuche Hindernisse aufwirft! Und dazu eignet sich Politik hervorragend, sozialdemokratische Politik sowie protektionistische Politik. Niemand liebt die Konkurrenz! Und der Gegenbeweis eines verhinderten, unrealisierten Potentials ist halt schwer zu erbringen: Unrealisiertes kann man nicht vorzeigen. – Zwei Beiträge von John J. Cochrane zum selben Thema:

    https://johnhcochrane.blogspot.be/2017/02/economies-in-reverse.html

    https://faculty.chicagobooth.edu/john.cochrane/research/papers/cochrane_growth.html

  9. UliSchweizer sagt:

    Schumpeter
    Ich wage die Von Klenow/Hsieh vorgetragene These zu bezweifeln. Quantitativ messbarer Fortschritt beginnt nicht mit der Unternehmensgründung einer neuen Technologie sondern mit deren breitem Einsatz. Beispiele sind: Die Elektrotechnik wurde im 19. Jahrhundert erfunden. AEG und Siemens und all die anderen wuchsen erst im 20. zu ihrer heutigen Bedeutung. Einige Jahre später die Automobilindustrie. In den USA nach dem 1. Weltkrieg stark, hier zaghaft und dann erst nach dem 2. Weltkrieg. D. wurde ja nicht zum großen Automobilland weil Daimler und Benz vor der Jahrhundertwende einen Startup gemacht haben, sondern wegen der Motorisierung verbunden mit attraktiven Modellen (Käfer) nach dem 2. Weltkrieg.

    Meine These wäre, daß die heutigen Technologien, insbesondere die Mikroelektronik, es hervorragend gestatten in einem Land entwickelt zu werden und in einem Niedriglohnland produziert zu werden. Damit geht zwangsläufig ein Wachstumsverlust für das hochentwickelt Land einher.

    • UliSchweizer sagt:

      Nachtrag
      Meine Analyse geht übrigens sehr gut mit dem höheren Wachstum der dt. Wirtschaft einher. So beruht bspw. der Maschinebau auf der Qualifikation, nicht nur einiger weniger Ingenieure, sondern einer ganz breiten Facharbeiterschaft. Es kommt nicht auf die Erfindung sondern auf deren Umsetzung in der Breite an.

  10. MF87 sagt:

    Produkten und Dienstleistungen// von "Apotheek" bis zum "Gemeindehaus "
    Immer wieder Einwohner-,Klienten-Befragungen,wie z.b die ING:”Wir laden
    sie ein unsrer Produkte mitzugestalten “.
    Bleibt meistens die online Lay-out.

    Oder wie ein Skala differenzierter [lang oder kurzfristig,Zinsdifferenz] Bank-Rechnungen bewertet werden ,ja also die Klientenservice der Klienten
    selber.
    Oder Arbeitsteilung online…

    Nun ja nicht gemeint selbstverständlich die sogenannte Wandelanleihen des Hamburger
    Wohnungskonzerns TAG Immobilien [F.A.Z. ,24.August 2017// Finanzen,
    Neue Anleihen].

    Vielleicht lässt sich dass sehen und hören im Kulturbereich,z.b. Museen und
    Ausstellungen,nicht ein heutiger Avantgarde,aber ein historische,zugespitzt
    gesagt die Malerei einige Jahrhunderte her,nationale Herkunft.
    Museen im “mainstream ” müssen ja außergewöhnliche “Events” darstellen,wie lange Nächte und vieles mehr.

    Fazit:
    Nicht im Sinne Schumpeter’s “durchführen neuer Kombinationen “.

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