Fed-Chefin Janet Yellen hat Thomas Laubach zum Direktor der Abteilung für Monetäre Angelegenheiten ernannt. In dieser Funktion erhält Laubach einen erheblichen Einfluss auf die Formulierung der amerikanischen Geldpolitik; er wird zu einer Art Chefberater Janet Yellens.
Thomas Laubach stammt aus Deutschland; sein Diplom als Volkswirt legte er an der Universität in Bonn ab. Danach ging er an die Princeton University, wo er seinen Doktor machte und unter anderem beim späteren Fed-Chef Ben Bernanke studierte. Seine berufliche Laufbahn begann er bei der Federal Reserve Bank of Kansas City, danach arbeitete er als Ökonom beim Federal Reserve Board in Washington. Von 2008 bis 2012 war er Professor für Volkswirtschaftslehre an der Goethe-Universität in Frankfurt. Danach ging er wieder zur Fed nach Washington.
Laubach gilt als ein exzellenter Kenner moderner monetärer Theorie und Empirie. Auf der jüngsten Tagung der American Economic Association Anfang Januar in Boston wurde ein von Laubach mitverfasstes Paper vorgestellt, das sich mit den Wirkungen der amerikanischen Geldpolitik in den vergangenen Jahren befasst. Die Arbeit kommt zu dem interessanten Schluss, dass die Anleihekäufe der Fed sowie die Ankündigungen der Notenbank, lange eine expansive Geldpolitik zu betreiben, nur mit einiger Verzögerung gewirkt haben und sich ihre Ergebnisse zur Gänze erst 2016 zeigen werden. Der durch diese Politik erzeugte Inflationsschub wird auf höchstens einen halben Prozentpunkt geschätzt.