
In Amerika wächst die Ungleichheit, und das macht doch vielen Leuten einige Sorgen.
Vielleicht ist es aber nicht ganz so schlimm wie bisher angenommen – das legen zumindest gleich zwei neue Untersuchungen nahe, auf die der amerikanische Ökonom Tyler Cowen hinweist:
1. Die Chancengleichheit leidet nicht
Große Sorgen macht die Ungleichheit vielen Leuten ja nicht nur, weil sie Finanzkrisen auslösen kann. Sondern auch, weil sie sich um die Chancengleichheit sorgen: Haben Kinder aus armen Familien die gleichen Chancen auf ein gutes Leben wie Kinder aus reichen Familien?
Ein Forscherteam von der Universität Harvard und der Universität in Berkeley haben das untersucht. Renommierte Leute sind in diesem Team, viele suchen seit Jahren nach Möglichkeiten, die Ungleichheit abzubauen: Raj Chetty, Nathaniel Hendren, Patrick Kline und Emmanuel Saez. Sie stellen fest: Die Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen sind groß. Im Mittleren Westen ist die Chancengleichheit so groß wie in Europa, in den Südstaaten dagegen kleiner als in allen Entwicklungsländern.
Tatsächlich sind die Aufstiegschancen für arme Kinder heute aber nicht schlechter als vor 20 Jahren und vor 30 Jahren. Das liegt daran, dass sich in Amerika vor allem das reichste Prozent vom Rest des Landes ablöst – das reichste Prozent aber ist für die Chancengleichheit im Land ziemlich egal, wie die Wissenschaftler festhalten.
2. Die Reichen sind gar nicht so reich, wie viele denken
Wie reich ist denn das reichste Prozent der Amerikaner nun? Diesen Reichtum überschätzen die Amerikaner selbst. Die Psychologen John Chambers, Lawton Swan und Martin Heesacker haben die Schätzungen von Amerikanern mit dem tatsächlichen Wert verglichen. Ob das reichste Prozent der Amerikaner bei 380.000 Dollar Jahresverdienst beginnt oder bei 682.000 Dollar, wurden die Amerikaner gefragt. Drei Viertel wählten die höhere Zahl, dabei ist die niedrigere richtig.
Das aber ist kein Phänomen, das es nur in Amerika gibt. Auch die Deutschen verschätzen sich oft, wenn sie von den “Reichen” sprechen.
Anfangs stand im Beitrag einmal “Euro” statt “Dollar”. Das haben wir korrigiert und bitten um Entschuldigung.
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"Chancen für Amerikas arme Kinder"
Für die armen Kinder Amerikas? Oder für die armen Kinder der U.S.A.?
Was zum Schenkelklopfen..
So, beim Mittleren Westen sind die aufstiegschancen also ähnlich, wie in Europa.
Der Mittlere Westen, dasss sind doch öde Pampastaaten ohne große wirtschaftlichen Persepekten gepaart mit dem “Rust-Belt”, den heruntergekommenen Pleite-Städten der USA.
Wo nicht los ist, ist man “gleicher”?
Es gibt bestimmt eine guten Grund, warum die Ökonomen für das reichste 1% auf das Jahres-
Einkommen und nicht auf das Vermögen abgestellt haben. Da wäre der Unterschied zwischen Medianeinkommen und dem reichsten 1% nämlich nicht mehr 1 zu 10 gewesen …
Gruss,
Thorsten Haupts
Aber THorHa....
Sehen sie doch nicht so kritisch…
“Arm und Reich entwickeln sich in Amerika auseinander. Aber der Trend ist längst nicht so stark wie oft unterstellt. Arme Kinder haben es heute nicht schwerer als früher. ”
An der Zeit die Kinder benötigen um ungebildet in die Arbeitswelt geworfen werden hat sich nichts verschlechtert. Dem Vernehmen nach sollen auch die Obdachlosen, die auf den Strassen in der Kältewelle krepieren, dafür nicht länger brauchen als früher auch….
Man sollte da nicht kritteln sondern der FAZ dankbar dafür sein, dass sie das mal klarstellt!